aus lauter Gottesgüt,
des sich die Menschen freuen,
weil alles grünt und blüht!
Die Tier sieht man jetzt springen
mit Lust auf grüner Weid,
die Vöglein hört man singen,
die loben Gott mit Freud.

dieses Volkslied hatte ich auf den Lippen und es ging mir nicht aus dem Sinn, als ich mich abends zu Fuß auf den Weg machte, um den Bruterfolg „meines“ Uhus zu kontrollieren. Als ich durch den Wald ging, sah ich eine Damwild-Herde, die im Abendlicht auf der Lichtung äste und in den Wald flüchtete, als ich meinen Weg fortsetzte. Beim Uhu angekommen, suchte ich schon von weitem die Krone des Nistbaumes ab, konnte aber weder Altvogel, noch Küken sehen. Mich überkam ein ungutes Gefühl und ich schaute auf den Boden. Dort bemerkte ich ein flauschiges Knäuel, welches reglos da lag. Ich ging näher.

Mich schauten zwei große, noch fahl orange-farbene Augen an. Oha, hoffentlich ist dir beim Fall aus 8 Metern Höhe nichts passiert, dachte ich, aber das flauschige Knäuel sah mich nur erstaunt an und als ich noch näher kam, spreizte es seine kahlen, puscheligen Federflügel wie ein Truthahn auseinander und fauchte mich an. Rund um seinen unfreiwillig erlangten Platz, lagen dutzende Federn, sodass ich drauaf schließen konnte, dass Mama Uhu die missliche Lage des Kleinen unter Kontrolle hat und ihn mit Nahrung versorgt. Ich ging um den Baum um nach weiteren Uhu-Kindern zu suchen und fand nahe des Stammes einen toten kleinen Uhu, der offensichtlich den Sprung vom Baum nicht überlebt hatte.

Als ich meine Aufmerksamkeit abermals dem puscheligen Fellknäuel schenkte, wurde ich lautstark aus dem Wald beschimpft. Erschrocken wendete ich mich in die Richtung des Schimpfens und bemerkte ganz in der Nähe die Mutter. Ein riesengroßer Vogel schaute mich böse an und flog von Baum zu Baum. Ich schoss ein paar Fotos und verabschiedete mich, in der Hoffnung, dass dieser kleine Uhu den Start ins Uhu-Leben überlebt.