Drei Wochen ist es her, dass ich letztmalig meine Sperlingskauze besucht habe. Ich hatte schon die Befürchtung meine Spauze seien ausgeflogen und ich treffe eine verwaiste Höhle an, aber dem ist nicht so.

Mittlerweile ist Frau Sperlingskauz fleißig damit beschäftigt, für die hungrige Bande Nahrung herbei zu schaffen. Sie hält sich nur noch selten länger in der Höhle auf und bedient sich dabei aus einem Vorrat, den das Männchen an mehreren Stellen im Dickicht und dem Rupfplatz, der markanten Lärche, angelegt hat. Nachdem sie die Beute in die Höhle gebracht hat, putzt sie den Brutraum, schmeißt Federn hinaus und trägt größere Brocken Unverdauliches ausserhalb der Höhle entfernt ab, um Feinden keinen Hinweis auf die Höhle zu geben.

Sobald die Höhle wieder sauber ist, sitzt sie rufend am Rupfplatz und versucht durch ihren viependen Gesang den Nachwuchs zum Ausfliegen zu annimieren, der immer mal wieder im Höhlenloch erscheint, um einen erstaunt verstohlenen Blick in eine neue Welt zu werfen. Der Tag des verlassens der Höhle rückt näher.

Mit der Höhlenkamera des LVE haben wir heute mindestens fünf kleine Sperlingskauze sehen können. Ein schönes Gefühl, dass es die Kleinen so weit geschafft haben.