Das Wetter spielt eine entscheidende Rolle bei der Suche nach den Sperlingskäuzen in den Wäldern. Generell liebt der Sperlingskauz einsame und vom Zivilisationslärm verschonte Gegenden in unseren Wäldern. Da der Sperlingskauz von jeher ein seltener Brutvogel in unserem Land ist, ist er darauf angewiesen, dass er von anderen Individuen während der Balzzeit wahrgenommen wird. Zwar besitzt der Kauz ein hervorragendes Gehör, jedoch stört ihn jedes Überlagern seines Gesangs von Straßen-, Industrie- oder Tourismuslärm. Bei meiner Suche nach dem Sperlingskäuzen geht es mir aber ebenso. Ich meide Tage, an denen es windig ist und die sind in der Balzzeit 2021 leider eher die Regel als die Ausnahme. Glücklicherweise war das Wetter im März ideal für die Suche nach den kleinen Eulen und so habe ich einen Eindruck von den Revieren bekommen können. Jetzt aber suche ich nach den Bettelrufen des Weibchens, die in sehr hohen und lang anhaltenden hochfrequenten Intervallen rufen, was eher nach einem Fiepen klingt. Dieses Fiepen nutzen sie, um dem Männchen sporadisch Kontakt zu halten, wenn der auf der Jagd ist und um nach Nahrung oder nach dem Wunsch begattet zu werden auf sich aufmerksam zu machen. Für viele Menschen sind diese Rufe kaum zu hören und nur, wer sich in unmittelbarer Nähe aufhält, vermag sie zu hören.

Mittlerweile haben wir Mitte April und es ist ruhig geworden in den Wäldern. Die Balzzeit des offensiven und lautstarken Werbens ist vorbei und die Sperlingskauzpaare haben sich längst gefunden. Leider spielt das Wetter immer noch nicht mit und es ist viel zu kalt und zu windig. Schnee- und Graupelschauer ziehen über das Land und machen den April sprichwörtlich zu dem Monat, der macht, was er will. Immerhin bewirkt die anhaltende Wetterlage polaren Ursprungs, das auch der Brutbeginn der Sperlingskauzpaare später ausfällt, als in anderen Jahren. Halten sich einige Paare bereits seit ein paar Wochen dauerhaft in der Nähe eines Baumes mit einer passenden Buntspechthöhle auf, gibt es durchaus noch Paare, die sich noch nicht auf eine Höhle in ihrem Revier festgelegt oder gewechselt haben, ohne das ich es mitbekommen habe. Gründe dafür sind oftmals die Anwesenheit von Prädatoren in unmittelbarer Höhlennähe. Da die Reviere  rund einen Quadratkilometer groß sind, fällt eine Suche nach den Sperlingskauzpaaren jetzt sehr schwer und allenfalls der Zufall hilft einem dabei.