Meine Recherche in Naturforen machten mich auf eine Häufung von Sumpfohreulen-Sichtungen aufmerksam. Noch in der Nacht beschloss ich, den Ort aufzusuchen und hoffte auf mein Glück. Es war bitterkalt und die Bäume waren mit einer dicken Schicht Raureif überzogen, als ich mich auf den Weg machte. So schön kann Winter sein.

Es dauerte nicht lange, bis ich am Ziel angekommen, die erste Sumpfohreule sah. Sie saß auf einem abgebrochenen Ast und schaute mit ihren gelben Augen über die von einer dicken Reif-Schicht überzogenen Wiese. Ich konnte mein Glück kaum fassen und war erstaunt wie wenig scheu der Vogel war. Sumpfohreulen gehen – anders als viele andere Eulenarten – auch am Tag noch auf Beutefang. Jedoch ist die aktivere Zeit wohl in den frühen Tag und späten Nachmittagsstunden.

Ich konnte gut das Jagdverhalten beobachten. Dazu flog die Eule unstetig über die schneebedeckte Wiese und ließ sich auch nicht durch Menschen beirren, bis sie plötzlich auf dem Boden landete. Das, was wie eine normale Landung aussah, entpuppte sich aber als zielgerichteter Beutezug. Mit einer unglaublichen Sicherheit zog sie nach einiger Zeit mit dem Schnabel oder den Krallen eine dicke Maus aus dem Schnee, die sie – wie auch immer – unter der Schneedecke ausgemacht haben musste.

Ich konnte an diesem Tag schöne Aufnahmen machen und fuhr nach Sonnenuntergang zufrieden heim.