Nach drei schönen Tagen im Chobe Nationalpark geht es weiter vom Flughafen Kasane mit einer Cessna 208B in das nordöstliche Okavango Delta. Dort liegt auf einer Fläche von 200.000 ha das Khwai Private Reserve an einem Nebenfluss des Okavango. Auf dieser Fläche befinden sich drei kleine Lodges inmitten des umgebenen Sumpf-, Savannen und Buschlandes. Das kleine Flugzeug dreht vor der Landung noch eine kleine Runde um den Flugplatz, der nur aus einer Sandpiste besteht. Der Pilot verschafft sich die Gewissheit, dass keine Elefanten oder sonstiges Getier, auf der Landebahn stehen. Das Pangolin Khwai tented Camp ist etwa 11 km vom Flugplatz entfernt und nur über einen schlimmen Sandweg zu erreichen, bei dem ich davon ausging, dass das Fahrzeug hier höchstens zweimal vorher gefahren sein könnte. Irgendwann musste ein Fluss überquert werden. Die Brücke dazu bestand aus Baumstämmen die in den Boden gerammt wurden und über die als Fahrspur pro Rad an der Achse ebenso drei unbelassene und nicht bearbeitete Baumstämme in Längsrichtung gelegt worden sind. Vertrauenerweckend, sieht anders aus. Nach einer Stunde Fahrtzeit kommen wir im Camp mit nur zwölf Übernachtungsplätzen in luxuriösen Zelten und ebensoviel Personal (Küche, Reinigung, Tour-Guide) an. Das Camp wird geführt von Thomas und Barbara aus Österreich, zwei Menschen, die ihr Herz in Afrika verloren haben. Hier hat man die Gewissheit in einem riesengroßen Areal so gut, wie alleine unterwegs zu sein. Im reetgedeckten Haupthaus, welches zu allen Seiten offen ist und einen herrlichen Ausblick auf das Buschland bietet, steht eine Bar, ein großer Esstisch und ein Arbeitstisch zum bearbeiten von Fotos. Selbst an fest eingebaute Canon-Ladegeräte hat man bei der Einrichtung gedacht. Zu den Zelten, geht es über einen schmalen Steg, der gerne mal von den Elefanten, Flusspferden oder auch Löwen benutzt wird, denen man dann für die Zeit des Querens besser Vortritt lässt. Ab der Dämmerung ist man deshalb ausschließlich mit Begleitung zu den Zelten unterwegs.

Was gibt es herrlicheres, als nachts im Zelt zu liegen, in einen grandiosen Sternenhimmel zu schauen und den Geräuschen des Busches zu lauschen. Wenn die Hippos und die Kaffernbüffel rufen, ist das ein wahnsinniges Erlebnis und wenn dann der Löwe in der Nacht brüllt, wird man das sein Leben lang nicht vergessen. Hier ist man Teil der Natur – welch bizarrer Kontrast zu daheim!