ist „der Freiherr“. Heute Morgen sah ich ihn zufällig, wie er schnellen Schrittes die Wiese wechselte. Wahrscheinlich hatte er auf halbem Wege aber menschliche Geräusche wahrgenommen oder etwas gerochen, sodaß er innehielt und sich dann in einen nahe gelegenen Schilfgürtel verzog.

Gut zu sehen ist, dass er kurz zuvor wohl ausgiebig in einer Suhle gelegen hatte, was Rothirsche insbesondere in der Brunft gerne und ausgiebig tun. Wenn sie in dieser Zeit besonders erregt sind, verspritzen sie Urin und Sperma und markieren mit einem Sekret, welches sie aus einer Drüse die sich unter den Augen befindet, die Umgebung und um den Rivalen zu imponieren forken sie im Boden, lassen ihre Aggressionen oft an Bäumen aus und laufen parallel zum Rivalen auf und ab um sich gegenseitig zu imponieren und einzuschüchtern. Nur wenn sich der Rivale, der meistens ziemlich gleich alt und stark ist, nicht einschüchtern lässt, kommt es zum Kampf, indem die Hirsche frontal mit abgesenktem Kopf aufeinanderprallen. Dabei kommt es erstaunlich selten zu schweren Verletzungen oder zum Tode eines Tieres.  Kreuzt man zufällig den Weg, den ein Stier während der Brunft genommen hatte, so riecht man seine Spur noch Minuten lang.