Nun werden die Blätter schon grün und die Natur beginnt zu blühen. Im November letzten Jahres, besuchte ich abends mein Uhu-Revier, was für mich zu Fuß erreichbar ist. In der Dämmerung hörte ich die Kontaktrufe des Uhus und wusste, dass er sich noch in seinem Revier befindet. Als ich Mitte Februar dann meinen Kontrollgang machte, hörte ich Männchen und Weibchen ebenso. Ich freute mich, ihn an gleicher Stelle zu hören, wo er auch im letzten Jahr brütete. Umso enttäuschter war ich gestern, als ich ein leeres Nest auf einem alten Bauwagen vorfand. Irgendwo musste er doch sein, denn ich fand überall älteres Gewölle unter den Fichten, die er im Winter gerne als Tageseinstand aufsucht, da das Nadelwerk ihm Deckung bietet. Ich suchte den Wald systematisch ab und war hocherfreut, als ich das Männchen 500 m weiter, als im letzten Jahr, aus  einer Fichte davon fliegen sah. Hier irgendwo muss der Uhu in diesem Jahr sein Nest haben. Uhus brüten gerne in Steinbrüchen an der Felswand, da es in Schleswig-Holstein aber wenig Steinbrüche gibt, sind sie im Flachland eher Bodenbrüter, was die Gefahr des Brutabbruchs durch Störer oder Prädatoren wahrscheinlicher macht. Nur selten sind sie in Bäumen zu finden, da sie in einer Krone eines Baumes für die Aufzucht viel Platz brauchen. Offensichtlich hatte mein Uhu so einen Baum, in Form einer alten Eiche gefunden. Als ich ihn heute aufsuchte, hatte er die Flügel schon leicht abgespreizt, sodass ich davon ausgehe, dass die Brut schon geschlüpft ist und sich warm unter seinem Daunenkleid befindet.