und was habe ich suchen müssen!

In diesem Jahr hatte ich die Hoffnung fast aufgegeben, nachdem ich vor vier Wochen ein kurz zuvor gefundenes Sperlingskauzpaar gesehen hatte, dann aber aus den Augen verlor. Es war wie vom Erdboden verschluckt! In den Folgetagen suchte ich die Gegend in immer größeren Abständen zum Sichtungsort ab. Erst waren es nur fünfzig Meter, dann zog ich die Kreise immer größer und irgendwann hatte ich am Ende meiner Suche 10 km abgelaufen und war frustriert.

Im März ist die Balz der Sperlingskäuze auf dem Höhepunkt und man hört sie von Weitem, wenn man ihr Revier kennt. In den folgenden Tagen führt das Männchen das Weibchen immer näher an die von ihm avisierte Höhle. Die Chance es Anfang April in Höhlennähe zu hören ist somit weitaus größer, als noch zwei Wochen vorher. Ich aber hatte den Kontakt verloren, da ich nicht regelmäßig im Wald sein konnte.

Ostersonntag wollte ich meinen letzten Versuch unternehmen – man soll niemals aufgeben, und als ich dennoch nach einigen Kilometern Fußweg, nichts hören konnte und die Sonne bereits untergegangen war, hörte ich ein leises zaghaftes Piepsen, was jeweils nur relativ kurz zu hören war. Dieses Geräusch könnte ein Sperlingskauz sein, dachte ich mir, konnte aber die Entfernung nicht einschätzen. Also lief ich in die Richtung des Geräusches und als es aus dem Wald kam, in das dichte Unterholz hinein. Das war kein guter Gedanke, wie ich schnell feststellen musste. Es war bereits zu dunkel und der Boden lag voller Gehölz, welches die Harvester bei den Waldarbeiten zum verrotten liegen gelassen hatten. Immer wieder für kurze Zeit hörte ich das Geräusch, ein Weitersuchen machte aber aufgrund der fortgeschrittenen Dämmerungsphase keinen Sinn mehr. Deshalb entschloss ich mich heim zu fahren. Heute, am Ostermontag war ich bereits kurz nach Sonnenaufgang im Wald und suchte dort, wo ich gestern Abend aufgegeben hatte. Es dauerte nicht lange, da hatte ich eine alte Fichte ausgemacht. Ein Blick mit der Höhlenkamera bestätigte sogleich meine Vermutung: ein brütender Sperlingskauz! Und somit ist auch im Jahr 2019 der Beweis erbracht, dass der Sperlingskauz  bei uns im Land heimisch ist und brütet.