Der Uhu ist in der Regel ein Felsen- oder Nieschenbrüter. Deshalb findet man ihn oft in Steinbrüchen, Sandkuhlen oder an Felshängen. An Stellen, wo er Fressfeinde nicht zu fürchten braucht und ungestört brüten kann. Was aber, wenn es keine Steinbrüche gibt? In Schleswig-Holstein, ist die Zahl der Steinbrüche überschaubar und dennoch findet er hier Platz zum Brüten.

In den achtziger Jahren, war der Uhu in Schleswig-Holstein durch menschlichen Unverstand fast ausgerottet, bis man ihn durch ein Schutz- und Artenhilfsprogramm wieder ansiedelte. Mittlerweile hat sich der Bestand des Uhus erholt und er ist flächendeckend anzutreffen. Hier brütet er überall dort, wo er sich ungestört fühlt und größtmöglichen Schutz meint zu finden. Das kann dann gerne eine mit weitem Geäst, ausladende Eiche sein, oder ein Bussardnest und selbst ein Adlerhorst dient ihm als Nistplatz. Fühlt er sich ungestört, brütet er auch auf großen Getreidesilos, oder einer Förderanlage in einem Betonmischwerk, wo ihm der Betriebslärm offensichtlich nicht zu stören scheint, wenn nicht der Mensch dort stetig stört. Ebenso oft brütet er aber in Schleswig-Holstein auch auf dem Boden und seine Tarnung macht ihn insbesondere vor einem Nadelbaum fast unsichtbar. Natürlich ist die Erfolgsquote der Brut hier geringer, denn Wildschwein, Fuchs, Marder, neuerdings auch Waschbär oder Marderhund setzen ihm hier auf dem Boden zu, aber der größte Feind bleibt hier der Mensch, der unbedarft im Frühjahr durch den Wald geht, evtl. seinen unangeleinten Hund dabei hat und den Uhu aufschreckt. Sind die Eier nur ein paar Minuten nicht bebrütet, stirbt die Brut ab und der Uhu bricht die Brut ab. Sobald die Jungen geschlüpft sind und durch das Weibchen gehudert werden, wird sie den Nachwuchs vor Prädatoren verteidigen.

Bodenbrütender Uhu in Schleswig-Holstein